Hilfe zu 50Hz ruckeln... bin ratlos

  • Hallo zusammen,

    habe ein Riesen Problem mit meiner Gopro 10 bei 50Hz.


    Normalerweise filme ich in 2,7K und 60Hz. hier laufen die Aufnahmen butterweich und sind von der Bildqualität ebenfalls Top. Kann auch in 4K oder 1080p filmen - alles 1a :thumbup:


    Mein Problem ist, wenn ich auf 50Hz stelle (um flimmerfreie Innenvideos zu machen) ruckelt das Video. Nicht extrem aber schon gut sichtbar. Habe sämtliche Einstellungen getestet aber die Aufnahme wird nicht flüssig. Selbst im Display der Gopro sieht man bei den Schwenks das es nicht flüssig läuft. Wie gesagt habe sämtliche Auflösungen, Codecs, Bildstabilisierung usw getestet. Auch ne Highspeed SD Karte ist eingesteckt. Es ändert sich nichts.


    Es wundert mich warum ich zu diesem Problem absolut nichts im Netz finde. Jetzt frage ich mich ob das normal ist das die GoPro mit 50Hz nicht so richtig klar kommt oder ob ich tatsächlich noch eine Einstellung übersehen habe. Im übrigen ruckelts bei 25Hz und 100Hz ebenfalls.


    Falls hierfür jemand nen Tip hätte wäre ich mega dankbar.... Bin schon am verzweifeln:rolleyes::rolleyes::rolleyes:


    Gruss Atze

  • Hallo Atze,


    das liegt wahrscheinlich an deinem Display. Viele Displays, wie z.B. Computermonitore, Tablets, Handys arbeiten mit einer Bildwiederholrate von 60 Hz. Hochwertigere Geräte können oft mehr. Auch TV (von älteren und billigen Geräten mal abgesehen) kommen meist mit allen unterschiedlichen Frameraten klar.


    Ich habe z.B. eine Kamera die nur 25 FPS kann - auf dem Computermonitor ruckelt es je nach Szene (wenn sich viel bewegt) ziemlich stark, auf dem 55 Zoll LED TV läuft es dagegen butterweich. Bildschirme, die nur 60 Hz können, müssen bei 25 oder 50 FPS Material regelmäßig Frames droppen, was zu diesem Ruckeleffekt führt.


    Ich habe auch inzwischen festgestellt, dass das einige Menschen das gar nicht wahrnehmen - ich sehe es sehr deutlich, meine Frau sieht keinerlei Ruckeln. Damit es (für mich) auf allen Geräten ruckelfrei läuft, bin ich dazu übergegangen, nur noch in 30 oder 60 FPS aufzunehmen und zu schneiden. Probleme mit flackerndem Kunstlicht habe ich dabei nur selten, da vielfach auch nur noch LED Licht anzutreffen ist, welches sich sowieso diesbezüglich nicht einheitlich verhält.

  • Hallo Peter,


    vielen Dank für deine Nachricht. Habe jetzt nach ewigem Suchen zufällig jemanden gefunden der das gleiche Problem geschildert hat. Ja , da macht es natürlich Sinn in 30fps bzw 60fps zu filmen. Aber das Geflacker in Innenräumen (besonders bei Neonröhren) nervt mich schon. Aber da muss man wohl einen Kompromiss in kauf nehmen. Wir Vlogen etwas auf YouTube und ich habe zuletzt zum testen auf 50fps gefilmt. Auf allen Geräten ruckelt es bei mir beim Ansehen. Besonders fällt beim Filmen während der Autofahrt auf. Leider haben wir nur ein BilligTV im Camper verbaut und können es nicht prüfen. (hier ruckelt es auch ziemlich) Es wäre supernett von wenn du dir bei vorhandener Zeit mal dieses Video ansehen könntest und mir schreibst ob es auf deinem modernen TV ebenfalls ruckelt.

    . Wie gesagt es fällt schon arg bei den Autofahrten auf.

  • So, ich habe es mir jetzt mal auf meinem Tablet (60 Hz Bildwiederholrate) und auf einem relativ aktuellen TV Gerät angesehen. Auf dem Tablet ruckelt es bei Bewegungen schon recht deutlich - das hat mich nicht überrascht, weil es ja mit 50 FPS aufgenommen wurde. Auf dem TV sollten allerdings 50 FPS Aufnahmen eigentlich butterweich laufen - tun sie aber in diesem Fall nicht (nur minimal besser als auf dem Tablet).


    Mir fallen da zwei Erklärungsansätze ein: entweder ist beim Schnitt irgendwas falsch gelaufen (falsch gewählte FPS auf der Timeline bzw. beim Rendern) oder Youtube hat irgendwas "vermurkst". Wenn du die originalen Aufnahmen mit 50 FPS unbearbeitet auf deinem TV anschaust, sollte eigentlich nichts ruckeln.


    Welches Schnittprogramm mit welchen Einstellungen hast du benutzt?


    Zum Thema Flackern bei Indooraufnahmen: ich helfe mir in solchen Fällen immer, indem ich zwar grundsätzlich alles mit 30 oder 60 FPS aufzeichne, aber bei Problemen, wie z.B. Lichtflackern indoor (oder mit meiner alten Kamera), dann vorübergehend auf 25 FPS wechsle. Im Schnittprogramm wähle ich für die Timeline 30 FPS (29,97) und label die 25 FPS Aufnahmen einfach auf 30 FPS um. Das hat zur Folge, dass diese Aufnahmen dann etwa 1,2 fach langsamer laufen, aber dafür keine Frames gedropt oder hinzugerechnet werden. Solange man keine sprechenden Menschen im Bild hat, fällt das so gut wie gar nicht auf. Aber selbst dafür gäbe es Tricks, um damit fertig zu werden, nur ist es halt nix, wenn man sowas regelmäßig macht. Aber flackernde Neonröhren sollten doch mittlerweile die Ausnahme sein.

  • Alles klar - ich danke dir für die Mühe und die Ausführliche Antwort. Als Schnittprogramm nutze ich Filmora 10. Das macht ansonsten eigentlich keine Probleme und aus meiner Sicht bis auf ein paar Kleinigkeiten einen guten Job. Evtl habe ich beim Exportieren irgendetwas übersehen oder falsch eingestellt. Das heisst also du filmst alles mit 30 bzw 60fps und wenn du dann indoor gehst stellst du die Kamera um auf 25 bzw 50 frames und änderst dann diese Szenen im Schnittprogramm auf 30 bzw 60 ? Werde das mal beim nächsten Video testen. Sind grad in Osteuropa unterwegs. Dort ist noch nicht sooo viel mit Indoor und LED :D .

  • Das heisst also du filmst alles mit 30 bzw 60fps und wenn du dann indoor gehst stellst du die Kamera um auf 25 bzw 50 frames und änderst dann diese Szenen im Schnittprogramm auf 30 bzw 60 ?


    Ja, so könnte man das machen. Wie sinnvoll das ist, sei dahingestellt, da wie gesagt, keine sprechenden Menschen in diesen Szenen auftauchen sollten (die Geschwindigkeit passt ja nicht).


    Ich habe allerdings bis vor kurzem alles noch in 25 FPS aufgenommen, aber da mich das Ruckeln am PC-Monitor und am Tablet stört, nehme ich jetzt 30 FPS.

    In meinem Fall hat es aber eher nichts mit flackerndem Licht zu tun, sondern mit der Tatsache, dass meine alte Kamera nur 25 FPS kann und keine 30. Die Kamera wird aber in Kürze ausgetauscht, sodass ich dann durchgehend in 30 FPS filme und schneide. Wenn dann irgendwann das Problem mit flackerndem Licht auftritt, könnte ich mir vorstellen, für diese Szenen auf 25 FPS umzuschalten, allerdings nur wenn keine sprechenden Menschen zu filmen sind. Ansonsten gibt es, wenn ich mich nicht täusche, in Davinci Resolve eine Funktion, um dieses Flackern auch noch im Nachhinein abzustellen.


    OT: An der Stelle, eine dicke Empfehlung für Davinci Resolve. Selbst die kostenlose Version ist schon besser als alle kostenpflichtigen Konkurrenzprodukte, die mir bis dahin in die Finger gekommen sind. Und das war schon ne Menge in 22 Jahren Amateurfilmerei. Ich habe mir dann auch recht bald die kostenpflichtige Studioversion gekauft, die zu der ohnehin gigantischen Funktionsvielfalt noch diverse AI Tools bietet. Das Programm ist eigentlich viel zu professionell für mich, aber ich liebe es. Es ist ungefähr so, als ob du einem alten Opa einen Formel Eins Rennwagen gibst und der damit nur zum gemütlichen Cruisen fährt, sich aber wie ein Kind über das Hightechgefährt freut. So fühle ich mich in etwa mit Davinci Resolve.


    Ich würde an deiner Stelle jetzt erstmal prüfen, warum das 25 bzw. 50 FPS Material auf deinem TV nicht flüssig läuft. Wie gesagt, einmal die Rohdatei abspielen und mit der bearbeiteten Version vergleichen. Ich gehe davon aus, dass das Rohmaterial flüssig läuft - kann eigentlich nicht anders sein. Ansonsten ist der TV oder der Speicherstick nicht schnell genug, aber allein von der Framerate muss er das können. Wenn nicht, dann mal mit 25 FPS versuchen.


    Die Verdopplung macht eigentlich auch keinen Sinn und kann einen alten TV vielleicht nur unnötig ins Stottern bringen. Das braucht man eigentlich nur für Zeitlupen. Generell würde ich nur auf einer 25 FPS Timeline schneiden, oder halt 30 FPS - die Wahl musst du selbst treffen. Im Kino läuft alles auf 24 FPS - ich glaube, da würde niemand auf die Idee kommen, in 48 FPS zu schneiden.


  • ...
    OT: An der Stelle, eine dicke Empfehlung für Davinci Resolve. Selbst die kostenlose Version ist schon besser als alle kostenpflichtigen Konkurrenzprodukte, die mir bis dahin in die Finger gekommen sind. Und das war schon ne Menge in 22 Jahren Amateurfilmerei. Ich habe mir dann auch recht bald die kostenpflichtige Studioversion gekauft, die zu der ohnehin gigantischen Funktionsvielfalt noch diverse AI Tools bietet. Das Programm ist eigentlich viel zu professionell für mich, aber ich liebe es. Es ist ungefähr so, als ob du einem alten Opa einen Formel Eins Rennwagen gibst und der damit nur zum gemütlichen Cruisen fährt, sich aber wie ein Kind über das Hightechgefährt freut. So fühle ich mich in etwa mit Davinci Resolve.
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    Kann ich nur unterschreiben :thumbup:

  • vielen Dank - DaVinci werde ich mir mal ansehe . Bin sehr gespant


    Nimm dir Zeit ;)

    Die Bedienung ist nämlich nicht trivial. Und ein klein wenig englisch sollte man können, denn deutsche Menüs gibt es nicht. Mit Einsteigertutorials auf Youtube geht es aber recht flott.