SD Ultra mit 30MB/s zu langsam?

  • Hallo,


    Ich habe eine Hero 3 Black Edition GoPro und ich benutze eine SanDisk Ultra die mit 30 MB/s schreibt. Wenn ich Fotos mache auf denen sich etwas bewegt wird dieses Objekt total unscharf. Kann das daran liegen das die SD Karte zu langsam ist? Würde das z.B. mit einer SD Extrem plus die ja mit 50 MB/s schreibt besser funktionieren oder macht das keinen Unterschied und es liegt einfach an der Kamera? Wenn ich Videos mache mit 1080p Auflösung habe ich keine Probleme das Bild ist sehr scharf und ruckelt auch nicht oder so. Nur bei Fotos ist es unscharf und das auch wenn sich das Objekt noch relativ langsam bewegt.


    Hier mal ein Bild von GoPro direkt:
    http://de.gopro.com/photos/photo-of-the-day/2013/12/5
    Wie haben die das so scharf bekommen? Ist das wirklich im Fotomodus aufgenommen oder ist das aus einem Video rausgeschnitten?


    LG

  • Liegt eher nicht an deiner Karte. GoPro verwendet für solche Fotos den Timelapesmodus, wodurch Sie ein paar gute und bestimmt auch genug verschwommene Fotos erhalten. Außerdem sind die Fotos von GoPro alle nachbearbeitet um ein noch besseres Ergebnis zu erzielen.
    Du wirst bessere Ergebnisse bei guten Lichtverhältnissen erzielen. Bei mir werden die Fotos auch nur was wenn die Sonne scheint bzw. die Kamera nicht wackelt, z.B. auf einem Stativ.

  • wie man solche Bilder hinbekommt? ganz einfach: VIEL Licht ;-)


    Ohne zumindest indirektes Sonnenlicht kann man es beinahe vergessen...
    bei total grauem Himmel und diesigem Wetter schlichtweg kaum zu machen.


    es gibt keine andere Maßnahme, die dazu führt, dass man auch bei schnellen Bewegungen schärfere Fotos machen kann, als viel Licht zu haben!
    (Neben einer superteuren lichtstarken Linse und einem manuelle Modus, aber weder noch stehen uns bei der GoPro zu Verfügung von daher...)


    bei viel Licht habe ich schon bei meinen eigenen Fotos Belichtungszeiten von 1/4800 Sekunde gesehen!


    bei weniger gutem Licht (stark bewölkt) ggf. sogar noch im Schatten/Wald etc.
    gehts gaaaanz schnell auf 1/60 1/30 oder sogar nur noch 1/7 runter!
    dann kannst es vergessen mit scharfen Fotos, es sei denn man hat per Remote ausgelöst und die Cam war auf einem Stativ und das zu fotografierende Objekt hat sich nicht das kleinste bisschen bewegt!


    Ich habe mal Fotos verglichen, die ich von mir selber und meiner Freundin gemacht habe, wenn wir unterwegs waren.


    Aus der Hand auf Armlänge weggehalten ist alles kleiner als 1/100 bzw 1/120 verwackelt/unscharf verschwommen...


    also das würde ich als Grenze ansetzen!


    schau einfach mal in die EXIF deiner Bilder rein.


    rechte Maustaste -> Eigenschaften -> Details -> Kamera - Belichtungszeit


    ich möchte wetten, dass alle unscharfen Fotos Zeiten von länger als 1/200 aufweisen, also eher Richtung 1/100 oder gar noch länger belichtet wurden...


    schau mal nach und gib nen Feedback!


    Alex

  • Vielen Dank schon mal für die Antworten :)


    Ich habe mal bei drei Bildern nachgeschaut. Alle drei wurden frei Hand gemacht.


    Bild1: Viel Licht (Sonne), ohne Bewegung. 1/1117 sek. Sieht alles sehr scharf aus.
    Bild2: Bewölkt, mit Bewegung. 1/120 sek. Das Objekt unscharf und alles andere ist grade noch so ok.
    Bild3: Bewölkt und leichte Dämmerung, mit Bewegung. 1/30 sek. Das Objekt sehr unscharf und auch der Rest leicht verschwommen.


    Stimmt also genau mit deiner Antwort überein Alex.


    Wie kommen denn überhaupt so unterschiedlich lange Belichtungszeiten zustande? "Berechnet" die Kamera die Bildpunkte dann noch wenn es dunkler ist? Oder wie funktioniert das?


    LG

  • Hehe, das sind genau die Ergebnisse/Werte, die ich antizipiert hatte,
    bin zufrieden^^


    Puuh, also rein physikalisch kann ich das noch nichtmal genau sagen, WIE die Kamera das misst.


    Aber trotzdem kann ich mal versuchen eine kleine Erklärung zu liefern:


    Also analog zu einem zu belichtenden Film ist es ja so, dass je dunkler es ist, desto länger dauert es, bis ich die geünschte Belichtung erreiche.


    Man muss hier zwischen idealer Belichtung, einer Überbelichtung (alles ist weiss, ggf, noch ein paar Konturen erkennbar und Unterbelichtung [alles dunkel, bis auf ein paar helle Flecken]) unterscheiden.


    Der analoge film braucht nunmal eine gewisse "Menge" Licht sag ich jetzt mal, damit sich das Bild sinnvoll und korrekt auf ihm abildet.
    Ein zuviel an Licht ist dabei genauso schädlich wie ein zu wenig an Licht -> siehe oben.


    Bei der Digitalkamera ist das prinzipiell genau das selbe!


    Der Sensor benötigt eine gewisse Menge an Licht, damit er das zu fotografierende Objekt abbilden kann.


    Die Menge des benötigten Lichts ist von versch. Faktoren abhängig:


    - Größe der Photosensiblen Rezeptoren aufm Sensor
    - damit einhergehend also die Sensorgröße
    - Empfindlichkeit der Rezeptoren/des Sensors - bei analogem Film die Iso/Asa Einstellung. 100-200-400 etc.
    - der Lichtstärke des verwendetet Objektivs (Abhängig von Brennweite und optischer Güte)
    - der gewählten Blende
    - Wahl des Motivs (liegt es im dunkeln/will ich den Himmel knipsen) ;-)


    so das wäre es erstmal


    Bei der GoPro können wir weder die Lichtstärke des Objektivs F=1:2.8, noch die gewählte Blende beeinflussen.
    Also kann man nur mit der ISO arbeiten (digitale Verstärkung in dem Fall, da wir ja keine unterschiedlichen FIlmrollen einsetzen können).


    Geht man mit der ISO rauf (norm-wert Iso-100) fängt es an zu rauschen... bei kleineres Sensoren früher, bei größeren, Fullformat Sensoren deutlich später erst...z.B: Iso 800 oder gar erst ab 1600 ca.


    Die GoPro hat leider auch keine definierbare Blenden/Belichtungsautomatik...
    (habe ich schon oft bemängelt hier)


    Sprich die Software errechnet (für den User nicht nachvollziehbar) das ideale Verhältnis von ISO und Belichtungszeit.


    meiner Meinung nach müsste die GoPro solange wie irgendmöglich versuchen, durch erhöhung der Iso und damit einhergehen stärkerem Rauschen die Belichtungszeit kurz zu halten!
    Denn ein verwackeltes Bild ist für die Tonne, auch wenn es rauscharm ist.
    Ein knackscharfes hingegen noch verwertbar, trotz sichtbarem Rauschen ;-)


    denn ich kann es drucken -> da sieht man das rauschen kaum noch
    und/oder verkleineren - da fällt das rauschen weniger auf, bzw entrauschen...
    was dann allerdings das Bild automatisch weicher macht und mit einem Schärfeverlust bzw. Verlust feiner Details einhergeht.


    da wir heutzutage ja kaum noch mit Belichtungsmessgerät rausgehen (viele fotografen haben einen Belichtungsmesser dabei)
    müssen wir uns eben auf die Kameraelektronik verlassen.


    Wass leider jede pipi-digital kamera für 50€ kann, kann die GoPro nicht...
    VOR drücken des Auslösers die Belichtungszeit anzeigen...schade im Grunde...
    denn so wüsste man, was für ein Resultat man später bekommt.


    Deshalb kann und sollte es mit einer GoPro nur eine Grundregel geben:


    Licht, Licht und nocmals Licht!


    sonst stativ ;-) oder Klemme, andere Halterung etc.


    wie du auch festgestellt hast, ist für mich so ca. 1/120 die Grenze, die ich noch aus der Hand ohne deutliche Verwacklungen schieße.


    Du musst es dir so vorstellen.
    Wenn du 1/2 hättest, bliebe die Blende eine halbe Sekunde lang offen!
    Jegliche Bewegung die dann stattfindet, wird im Foto gespeichert... -> und dort als Verwischen sichtbar.


    je kürzer die Belichtungszeit, desto schärfer ein bewegtes Objekt.


    stell dir ein mit 100kmh in 50metern Entfernung fahrendes Auto vor:


    du willst davon ein Foto machen.


    100 Kmh = 27,78m/s


    das Auto legt also in dieser halben Sekunde ca. 14m zurück... ist demnach komplett "verschmiert"
    je kürzer die Belichtungsdauer nun ist, desto genauer wird das Bild, desto schärfer das Auto.


    bei 1/100 sind es noch 27cm.
    reicht aus, damit das Auto "unscharf" erscheint, denn es hat 27cm um sich herum bzw. nach vorne ein verschwommenes überlagertes Bild.
    Wenn das auto nun 3/4 des Bildes einnimmt ist der Effekt natürlich deutlicher, als wenn es nur 3-4cm groß ist aufm bild gesamt...klar.
    Aber du siehst, man sollte schon mit 1/1000 fotografieren, da wären es dann noch 2,7cm "Versatz" des Autos....
    1/2700 hätte noch 1cm Versatz usw....
    bei einer Autolänge von 4,5m und der Hälfte des Bildschirms kaum noch wahrnehmbar...


    ;-)


    hoffe das hilft weiter,
    Gruß,
    Alex


    Ps: man könnte ja generell mal so ein paar Grundlagen zur Fotografie sammeln und oben anpinnen...denn das wird durchaus häufiger gefragt....

  • danke für die Blumen^^


    ja teilweise erschrecke ich mich hinterher selber wieviel es geworden ist - neulichs im Oase Forum habe ich doch tatsächlich kurz vor Abschicken angezeigt bekommen "Sie haben das 10.000 Zeichen-Limit überschritten, bitte kürzen Sie den Text".


    -


    Aber ich mache es gerne - sozusagen "Hobby" ;-)


    Und mich freut es, wenn es anderen hilft/helfen kann und man nette Rückmeldung bekommt!


    wenn ich dafür Geld bekommen würde...das wäre nen cooler Job^^


    so long,
    Alex

  • Vielen Dank für die Mühe :) So ausführliche Antworten bekommt man selten echt top!
    Und wieder was dazu gelernt :P Fotos mit der GoPro werde ich dann ab jetz wohl nur noch bei vieeeeel Licht machen :D


    LG :)