Spiegelreflexkamera

  • Moin zusammen,


    und zwar würde mich mal interessieren, ob ihr ausschließlich alles mit eurer GoPro (ggf. mit Gimbal) filmt, oder ob ihr auch eine Spiegelreflexkamera oder eine Systemkamera nutzt?
    Hintergrund: Habe vsl. meine etwas ältere Sony Alpha 330 (kann nur fotografieren) verkauft, und nun stellt sich mir die Frage ob ich mir eine normale Digitalkamera kaufe und sie nur für Fotos (Ebay und co.) nutze oder ob ich mir wieder eine DSLR kaufe und diese auch für Videos nutze.


    Die meisten sagen ja eine GoPro kann keine richtige DSLR ersetzen... :S


    Freue mich auf eure Antworten und Erfahrungen :)

  • Hi,
    auf einem Safaritrip in Südafrika habe ich festgestellt, dass die GoPro nicht dafür geeignet ist- die aufgenommenen Löwen hatten aufm Vid Meerschweinchengrösse obwohl sie schon ziemlich nah am Auto waren.
    Da habe ich einige Aufnahmen mit Kompaktcam gemacht wegen der Zoomoption, kannst Du auf meinem Kanal anschauen- Africa Part II Safari.
    Das ist der größte Nachteil der GoPro, weite Objekte kann man schlecht aufnehmen, mit ner DSLR tun sich neue Welten auf auch in Bereich Schärfe(verlagerung), dafür hast Du halt immer n Klotz an der Hand :)
    Eine Sache an die man gar nicht denkt- moderne Smartphones machen erstaunlich gute Aufnahmen, auch in 4K.



    Ciao Rob

  • Ich bin der Meinung, dass eine Hero nur eine Schönwettercam ist. Deren Leistungen reichen nicht an die einer richtigen Kamera ran. Nachteil ist, dass man sich da reinarbeiten muss, falls man sich noch nie damit beschäftigt hat. Denn von alleine macht die auch keine guten Aufnahmen.
    Bei der Hero gilt zwar Gleiches, aber der Umfang der Einstellungen ist übersichtlich. Viele Leute versprechen sich zu viel von der Hero und sind dann über die Bilder enttäuscht. Daran kann oft schon ein bewölkter Himmel dran schuld sein.


    Ich habe meine 3+ BE schon viele Jahre und bin immer noch nicht in der Lage durchgehend gute Aufnahmen zu machen. Zu viele Faktoren sind zu berücksichtigen. Die wenigsten bei strahlendem Sonnenschein.


    Meine Hauptkamera ist eine Lumix GX8. Mit der bin ich zufrieden, aber gute Aufnahmen gelingen mir mit der eher als mit der Hero. Die GX8 ist eine spiegellose Systemkamera und wiegt ca. 700 g. Zwar hat die auch einen Autofokus, aber der stört ab und zu durch sein Gepumpe und deshalb versuche ich immer mehr mit manuellem Fokus zu filmen. Das ist aber auch das Einzige, was mich an der Kamera etwas stört.


    Ich würde also jedem raten, der gute Videos oder noch bessere Fotos machen will, sich eine richtige Kamera zu kaufen und die Hero nur für spezielle Aufnahmen zu nutzen. Für Skandinavien würde ich die nicht nehmen, aber für Länder mit voraussichtlich immer schönem Wetter.


    Wer nur filmt, und auf Fotos verzichten will, der ist sicher mit einem Camcorder gut bedient. Letztendlich ist aber auch alles eine Geldfrage und der eigenen Ansprüche. Manch einer macht Videos mit dem Handy und findet die ganz toll.

    Höchst zufriedener Besitzer einer Osmo-Action (und einer Hero 4)

  • Hallo zusammen,
    es ist sicher richtig, dass die Hero keine vollwertige Spiegelreflex- oder richtige Videokamera ersetzen kann. Aber sie hat einfach die Vorteile Gewicht, Größe und Robustheit. Großer Nachteil ist - wie Rob schon schreibt - der fehlende Zoom. Auch ich bin viele Jahre mit vollem Videogepäck - d.h. rund 35 kg - durch Afrika getourt, aber inzwischen in einem Alter, in dem man sich so etwas nicht mehr antun will. Der Umstieg auf die Hero war kein totaler, aber für Fahraufnahmen ist sie einfach unschlagbar. Inzwischen bin ich bei der Smartphone-Filmerei ( mit Gimbal) gelandet und bin wirklich erstaunt, welche Möglichkeiten sich daraus ergeben - wenn man damit leben kann, dass einen echte Video-Freaks mitleidig belächeln. Aber nur so lange, bis sie den ersten fertigen Smartphone-Film gesehen haben.
    Gruß Joli

  • Och schade.
    Aber YouTube ist z.B. voller privater Filme. Die sind manchmal so privat, dass man schon aus Scham woanders hinkucken möchte, so privat sind die.
    Mich würde ja auch nur eine kurze Sequenz interessieren, die die Qualität zeigt. Bekanntlich kann man ja sonst alles behaupten. Ton kann weg. Nur 10 - 15 Sekündchen Film? :whistling:


    Bei YT sagt sogar einer, dass man mit dem Handy kein Fotograf wäre. Da hatte ich zwar nicht unbedingt widersprochen, aber ich hatte den Eindruck, er wollte den Handyfilmern den Spaß am Filmen nehmen, obwohl ich mir auch nicht denken kann, dass da was Gescheites bei rauskommen könnte.
    Na gut. Pech gehabt.

    Höchst zufriedener Besitzer einer Osmo-Action (und einer Hero 4)

  • Das Endergebnis sieht schonmal sehr beeindruckend aus. Stimmt. Aber was bringt das Handy im Original fertig? Die Frage könnte man aber auch bei jeder anderen Kamera stellen, denn fast alles muss nachbearbeitet werden. Jedenfalls bei mir.
    Aber ist auch egal, solange ein ansprechendes Ergebnis dabei rauskommt.
    Für mich gehört zur Kamera deshalb auch zwingend dazu, dass man sich mit der Postproduktion beschäftigt. Schließlich macht man ein Video, das mit schönen Bildern und guter Qualität beeindrucken soll. Das heißt aber nicht, dass ich Profi bin, sondern nur sage, dass ich nicht denke, die Kamera nimmt mir die Arbeit ab und liefert mir von alleine Spitzenergebnisse. Nö, nach den Aufnahmen geht die Arbeit weiter, bzw. fängt sie erst an.
    Das sehen manche Leute anders. Ich diskutiere gerade mit jemandem bei YT, der fast Unmögliches bei einer Action-Cam an Funktionen und Technik erwartet, was sich aber im Ergebnis nicht bemerkbar machen wird, weil sein Interesse nur der Technik gilt, aber nicht der Nacharbeit und deren Möglichkeiten. Das heißt unterm Strich - hohe Ansprüche an die Technik, aber keine an sich selbst. Und so werden seine Videos wie immer aussehen, nämlich durchschnittlich, weil die Aufnahmen nur geschnitten werden, so, wie sie aus der Kamera kommen. Finde ich schade.

    Höchst zufriedener Besitzer einer Osmo-Action (und einer Hero 4)

  • Hallo GoProjaner,
    da kann ich Dir nur zustimmen.Was immer eine Kamera auch kann - sie kann keine perfekten Filme erzeugen. Das muss derjenige machen, der die Aufnahmen nachbearbeitet. Nach meiner Erfahrung: 1 min fertiger Film kostet 60 min Arbeit und 95% all dessen, was man aufnimmt, geht in den Löscheimer. Letzteres nicht unbedingt deshalb, weil man Schrott gefilmt hat, sondern weil man an die "Opfer" denken muss, also an diejenigen, denen man das Video vorführen will.
    Gruß Joli

  • "Opfer" ist gut. :D
    Was du beschreibst, kann nicht jeder. Also sich von Aufnahmen zugunsten der Kürze des Videos zu trennen. Wenn ich ein Video für YT mache, dann kommt es drauf an, wieviel Material vorliegt. Dann kann das Video schon mal 15 min. oder länger werden. Besser wären 3 - 5 min. Aber es kommt auch immer auf den Inhalt an. Wenn mir einer ein 3-min.-Video von seinem 3-Wochen-Urlaub in Norwegen zeigen würde, wäre ich enttäuscht.
    Meine Ausflüge am Wochenende dauern 5 - 8 Std. und das Material ist entsprechend umfangreich. Einiges ist dabei, dass ich gerne nicht verwende, extrem kürze oder auch nicht verwende, weil ich schon bei der Aufnahme dachte "Na ja, ist jetzt nicht so der Brüller, aber löschen kannste immer noch."
    Auf alle Fälle sollten Bilder oder Szenen nicht so lang sein. Das ergibt eine kürzere Länge und mehr Abwechslung/Vielfalt.
    Klingt vielleicht profimäßig, aber ich bin weit davon entfernt einer zu sein. Und immer halte ich mich auch nicht an das, was ich da schreibselte. Generell weiß ich aber, was man nicht machen sollte und versuche immer das Beste draus zu machen.

    Höchst zufriedener Besitzer einer Osmo-Action (und einer Hero 4)

  • Hallo GoProjaner,
    meine Filmerfahrungen basieren iaR auf Videoaufnahmen, die in 6-8- wöchigen Afrikareisen entstanden sind. Dann komme ich mit ca. 15 Std. Material zurück und peile damit einen ca. 45min -1 Std-Film an. Bisher ist mir das immer gelungen, aber ich gebe zu, dass das manchmal weh tut. Allein ein Löwenriss kann schon mal 30 min dauern und wird dann auf max. 1 min gekürzt. Der Betrachter eines solchen Films bekommt dann natürlich ein falsches, weil Zeitraffer-Bild von einer solchen Reise, denn dass ich für diese Szene u.U. 10 Std. in glühender Sonne am Wasserloch zugebracht habe, ist nicht darstellbar. Aber damit muss man leben.
    Insofern reden wir hier von sehr unterschiedlichen Projekten.
    Gruß Joli

  • Das wollte ich ja auch ausdrücken. Für andere was anzufertigen, erfordert auch Opfer. Für sich selber kann das gar nicht lang genug sein. Da ist jede Szene "äußerst kostbar". Insofern mache ich das für mich nur als Erinnerung schön lang und für andere eben extrem gekürzt, damit die nicht einschlafen.

    Höchst zufriedener Besitzer einer Osmo-Action (und einer Hero 4)

  • Ja die Videolänge, manchmal schwierig sich von eigentlich guten Aufnahmen zu trennen- YouTube Vids mit mehr als 9 min sind schon abschreckend, es sei denn es sind Tutorials dann schaue ich mir das an.
    Ich habe 2 Methoden wenn wirklich viel gutes Material anliegt z.B. Kreuzfahrt mit 5,6 interessanten Zielen:


    - Ich mache Part One und Part Two, Beispiel Aidavid
    - Eine kürzere "offizielle" Version und eine längere private, Beispiel Tres Amigos und Balaton Pure


    Da hat man ne flotte Zusammenfassung und für Freunde und Familie dann die Langversion.


    Ciao Rob


    Btw Joli, Dein Afrikavid würde mich schon interessieren- auch n Beispiel für meine Taktik da habe ich 2 Teile gemacht.

  • Na sowas aber auch. "Für Norwegen würde ich keine Hero mitnehmen." schrieb ich oben. Habe ich aber in diesem Jahr gemacht. das schwere Gelumpe vom letzten Jahr wollte ich mal zuhause lassen.
    Im Urlaub habe ich deshalb mal über die Gründe für das Ein oder Andere nachgedacht. Rausgekommen ist, dass man sich überlegen müsste, für welchen Zweck die Aufnahmen dienen sollen. Will man für sich selbst nur Erinnmerungen festhalten oder andere Leute beeindrucken? Ich habe mir gesagt, dass ich für mich keine künstlerisch wervollen Aufnahmen brauche. Ich filme das, was ich mit meinem Auge sehe, und das soll mir reichen.


    Will ich andere beeindrucken, also bei YT z.B., dann muss ich mir eben eine vernünftige Kamera zulegen/mitnehmen. Denn was die kann, kann die Hero nicht. Dazu gehört dann aber auch ein Superzoom oder mehrere Einzelzooms. Und da geht's dann los mit der Schlepperei, besonders wenn man stundenlang die Berge rauf und runter wandert.


    Ich habe es nicht bereut, die Heros mitgenommen zu haben. Früher sah ich das anders.
    Allerdings hatte ich massive Probleme mit der Belichtung. Daran war ich aber selber schuld. Bei praller Sonne hatte ich kaum was auf dem Display erkennen können und habe oft unterbelichtet, also den EV-Wert zu niedrig eingestellt. Zuhause kam ich dann zu dem Schluss, dass ich allenfalls EV -0,5 hätte einstellen sollen. So wären mir einige viel zu dunkle Aufnahmen erspart geblieben, aus denen ich dann das Beste machen musste, was irgendwie zu seltsamen Farben führte. Also einfach mal dunkle Aufnahmen aufhellen und trotzdem ein gutes Bild erwarten, hat nicht geklappt.


    Für das nächste Mal nehme ich meine Heros wieder mit. Und wenn mir nach Zoomen ist, dann nehme ich in 2,7k oder 4k auf. Da kann ich dann später reinzoomen, wenn's sowieso 1080p werden soll. Ferner werde ich keine weiträumigen Schwenks mehr machen, bei denen sich deutlich die Lichtverhältnisse von einem zum anderen Ende verändern. Das wird später bei der Bearbeitung auch nichts. Es sei denn, ich schneide kritische Bereiche raus oder mache gleich 2 separate Aufnahmen mit von Hand angepasster Belichtung.


    Auch das FOV hat mir gefallen, was ich leider zu spät ausprobierte. Man kann schöne Weitwinkelaufnahmen machen, aber wenn man drauf achtet, nicht so viel zu schwenken und zu wackeln, den Horizont möglichst in Bildmitte hält, dann sehen die schon recht gut aus.
    Zuhause hatte ich immer nur "Medium" eingestellt, aber kaum was anderes. Auch "Narrow" war ok. Da ich oft in der Aufnahme vor der Kamera vorbeilief, konnte ich sehen, was die Hero draus machte. In meist 10 m Entfernung sah das aus, als wäre ich 100 m entfernt, ganz klein und winzig. Aber es waren bei Medium nur 10 Schritte. 5 hätten auch gereicht.


    Dazusagen muss ich aber, dass ich mir meine Fotoausrüstung nur für YT zulegte und ich mir den Arsch aufriss für gute Videos. Nach ca. 4 Jahren musste ich mir nun eingestehen, dass meine Videos niemanden interessierten. Das heißt, die Ausrüstung kann wieder weg und ich werde mich auf die Handhabung der Heros konzentrieren.


    Erst jetzt habe ich mir den Feiyu G5 zugelegt und bin nun guter Dinge, mit meinen alten Heros auch bessere Aufnahmen machen zu können. Vor Allem, was die Wackelei angeht.

    Höchst zufriedener Besitzer einer Osmo-Action (und einer Hero 4)